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Montag, 24. Juni 2019

2.tes Ape- & Vespa Treffen in Duisburg



Ape- und Vespa-Freunde NRW e.V.

Wir, das sind die Ape- und Vespa-Freunde NRW e.V., sind eine kleine Gruppe von Leuten aus Duisburg und Umgebung, die sich im März 2018 ursprünglich aus Liebe zu dem dreirädrigen Kultmobil  der italienischen Piaggio-Schmiede zu einem Verein zusammengeschlossen haben. Inzwischen gehören auch einige motorisierte Zweiradfahrer zu uns, die ebenso wie wir Spaß an Treffen mit Gleichgesinnten, gemeinsamen Ausfahrten, Benzingesprächen und Schrauber-Aktionen haben.

Nachdem wir 2018, schon sechs Monate nach unserer Vereinsgründung ein erstes, erfolgreiches Treffen für zahlreiche andere Ape- und Vespa-Freunde aus der Region in Duisburg  durchgeführt haben, soll es jetzt ähnlich gesellig weiter gehen, und zwar mit einem zweitägigen, großen Ape- & Vespa Treffen mit einem Open-Air-Fest am 6. und 7. Juli  (Sa.: 14-22.00 / So.: 10-16:00) in 47198 Duisburg-Homberg, Kirchstraße 177-185.

Dabei stehen nicht nur unsere liebevoll gepflegten, dreirädrigen Schätzchen zum Anschauen, sondern auch deren Besitzer für Fragen, Antworten und Tipps rund um die kleine italienische „Biene“ (das ist die deutsche Übersetzung für „Ape“) zur Verfügung. Des Weiteren ist ein Messer- & Scherenschleifer aus Mönchengladbach mit seiner Ape vor Ort sowie ein Gravurenstand!

Begonnen wird am Samstag ab 15:00 Uhr mit Live-Musik der Musikkünstler Pierre André, Lizzy Heart, David Wolters, Melanie Engels, Christian Milden, Maik Barker, Jola (bekannt aus DSDS) sowie den Ruhrpott Guggi´s aus Duisburg.

Neben der Live-Musik und den DJ´s kann getanzt werden und natürlich wird auch für das leibliche Wohl mit Getränken und Speisen gesorgt. Für unsere kleinen Gäste wird es eine Hüpfburg, Zuckerwatte und einen PopCorn Stand geben.

Wir freuen uns über jeden Besucher, und natürlich auch über viele neue Mitglieder.

Weitere Auskünfte über die „Ape und Vespa Freunde NRW e.V. gibt es telefonisch unter 02066 510689, unter der E-Mail-Adresse  info@ape-freunde.eu  oder aber auf unserer Homepage: www.ape-freunde.eu

Freitag, 7. Juni 2019

Minilaster Piaggio APE



Minilaster Piaggio Ape oder:

Die Blech-Biene 

Seit fast 60 Jahren ist Piaggios Ape das Lieblingsgefährt italienischer Pizzabäcker und Lieferanten.
In Deutschland ist der Kleinstlaster eher selten - dabei taugt er durchaus als urtümliches Spaßmobil.

Wo ist hier bloß der Rückwärtsgang? Hat die Ape überhaupt einen? Ja, sie hat: Während die linke Hand den Kupplungshebel heranzieht, muss die rechte einen schwarzen Metallstab umfassen, der roh aus dem Fahrzeugboden ragt. Dann die Beine gegen die Kabinenfront stemmen, den Oberkörper nach hinten werfen und schon rastet la marcia indietro ein. Dazu gibt das unsynchronisierte Getriebe ein hässliches Krachen von sich. Aber keine Sorge, das ist ganz normal. 

Piaggios Kleinstlaster Ape (Biene) ist ein urtümliches Gefährt, 1948 von Enrico Piaggio und dem Flugzeugingenieur Corradino d'Ascanio als preiswertes Transportfahrzeug für das boomende Nachkriegsitalien ersonnen. Auf Schnickschnack verzichtete die Rollerfirma - billig sollte das Lieferantenpendant der Vespa (Wespe) stattdessen sein um mühelos durch verwinkelte römische Gassen zu steuern. "Bis heute ist das Grunddesign im wesentlichen unverändert geblieben", sagt Unternehmenssprecher Wolfgang Witzani.

In der Tat. Die Ape besitzt weder Heizung, noch Radio. Der Fahrersitz ist nicht verstellbar. Das Dreirad ist im Prinzip nur ein schnöder Fünfziger-Roller, der mit Blech ummantelt wurde. Das Interieur ist spartanisch, die Motorleistung überschaubar: Ein Zweitakter mit 49,8 Kubikzentimeter beschleunigt die Biene auf bestenfalls 40 km/h, fettleibige Fahrer müssen sich mit weniger Schub begnügen.

Das tut dem Fahrspaß jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Selten ist man Fahrzeug und Straße so nah wie beim Ape-Fahren. Jeder Schlag des Hamburger Kopfsteinpflasters geht direkt in die Knochen, jeder Gangwechsel ist wie ein Tritt ins Kreuz. Dank der geringen Breite (knapp 1,30 Meter) und dem winzigen Wendekreis zirkelt man auch mit Höchstgeschwindigkeit mühelos durch schmale Straßen. Die Ape zuckelt dahin, fühlt sich aber mächtig schnell an. Es ist ein bisschen wie Trabi fahren.

Anfangs stehen einem die Schweißperlen auf der Stirn, denn die Ape verlangt vor allem im Abendverkehr Koordinationsfähigkeit. Das unsynchronisierte Getriebe ist zickig, die Fußbremse beißfaul. Erschwerend kommt hinzu, dass mangels Cockpitbeleuchtung alle Verrichtungen im Halbdunkel stattfinden müssen. Das stresst den ungeübten Fahrer. Später gewöhnt man sich daran.


Platz für den Irren in der knatternden Kiste
Weil der Lasten-Kasten breiter ist als die Vorderkabine, sieht man beim Höllenritt mit der Ape nicht allzu viel von dem, was die anderen auf der Straße so treiben. Da hilft nur italienische Gelassenheit. Außerdem ist die Ape im deutschen Straßenbild derart selten, das die anderen Verkehrsteilnehmer ohnehin ganz von selbst auf das wunderliche Gefährt achten. Überhören kann man den knatternden Zweitakter ohnehin nicht.

Eine Testfahrt im Duisburger Innenstadtverkehr zeigt: Selbst tonnenschwere Geländewagen bremsen vorsorglich ab, wenn eine Ape ihren Weg kreuzt. Das Verhalten ähnelt jenem von muskelbepackten Bodybuildern, die einem drahtigen kleinen Typen ausweichen, der ihnen entgegentorkelt und irgendwie nach Ärger aussieht. Auch der Piaggio-Laster signalisiert: Achtung, hier kommt ein bereifter Irrer. Also aufgepasst, denn wer sich freiwillig mit so einem Gefährt in die Rushhour begibt, dem ist vermutlich alles egal.

Connaisseure kalauern, nur drei Berufsgruppen könnten mit der Ape etwas anfangen: Pizzafahrer (weil sie Italiener sind), Friedhofsgärtner (weil sie enge Wege befahren müssen) und Alkoholiker (weil sie keinen Pkw-Führerschein mehr haben). Doch auch für alle anderen ist Piaggios Ape interessant. Da ist zunächst das Finanzielle. 5.574 Euro kostet die auch als Pickup erhältliche Ape. Dank des Fünfziger-Motors darf man mit Versicherungskennzeichen fahren, was lediglich zwischen 50,- und max 100,- Euro im Jahr kostet.

Für so wenig Geld bekommt der Ape-Pilot viel Coolness-Faktor. Wo die Biene auftaucht, steht sie im Mittelpunkt. Passanten gaffen. Frauen kreischen. Porschefahrer weinen. Wer in seiner Ape durch das Duisburger-Hafen-Viertel knattert, kann sich seiner Rolle als Trendsetter sicher sein. Er darf Pkw-Normalos mit mitleidigen Blicken abkanzeln. Die armen Würstchen müssen schließlich Mini oder BMW Z8 fahren und das auch noch langsam - zumindest, solange sie eine Ape vor der Nase haben.

Für Fahrten jenseits des Fünf-Kilometer-Radius ist die Ape nichts. Doch wer sein Auto ohnehin nur zum Supermarkt und zurück bewegt, dem mag das kleine Laster ausreichen. In den Kofferraum des Kastenwagens passen ungefähr 1500 Liter, also genauso viel wie in die Kombiversion der Mercedes C-Klasse. Ab 200 Kilo wird es allerdings heikel. Ob die Zuladung zu heavy ist, prüft man am besten auf die italienische Weise: Wenn sich die Hinterräder mehr als 20 Grad neigen, ist die Fuhre voll.




Meine Geschichte ...

Mein Name ist Manuel Wetzel, ich bin der 1.Vorsitzende des verrückten Haufens der "Ape- & Vespa Freunde NRW e.V.", bin 59 Jahre und bin im sozialpädagogischen Bereich tätig. Ich möchte EUCH hier erzählen, wie mein APE-Fieber anfing:

Als ich etwa 6 oder 7 Jahre alt war, also 1966 oder 1967, sah ich im Fernseher einen Film.

Ich weiß nur noch, dass dort ein dreirädriges Etwas durch das Bild fuhr, was eine Ape gewesen sein muss. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich vom Fußboden aufsprang, zum Fernseher lief und ganz laut rief: „Wenn ich groß bin, kaufe ich mir auch so eins !“

Da ich ja schon im Windelalter verrückt nach Autos war, nahmen meine Eltern das gar nicht ernst und lachten nur darüber.

Dieses Mobil aber ließ mich einfach nicht mehr los! Ich habe heute noch diese Szene im Kopf, wie dieses Dreirad auf einer Straße durch den Bildschirm fuhr. Im Laufe der Jahre dachte ich hin und wieder mal an dieses Mobil und hatte immer noch den Entschluss, irgendwann einmal so ein Ding zu kaufen.

1994 machte ich des öfteren mit dem Wohnmobil Urlaub im Sauerland und latschte etwas durch die Stadt und was fuhr an mir vorbei ? Eine Ape !

Ich blieb wie versteinert stehen und schaute ihr hinterher. Die Gedanken an den Film waren alle wieder da, der Wunsch so ein Ding mein Eigen zu nennen, ebenso. Immerhin waren zwischen dem Film und dem Urlaub viele Jahre vergangen. Der Kinderwunsch war immer noch vorhanden, stärker als je zuvor. Meine Freunde verstand das damals nicht, wie man als erwachsener Mann sich für so ein seltsames Unikum begeistern kann. Ich erwiderte nur, dass ich mir eines Tages diesen Wunsch gern erfüllen möchte. Dass meine Freunde dies wirklich ernst nahmen, glaube ich heute nicht mehr ....

Es gab viele Veränderungen: im beruflichen, meine Enkeltochter zog zu mir, baute ein Haus um, für Gedanken an eine Ape war keine Zeit. Enkelkind, Garten machen, Haus umbauen und vieles mehr - alles war erst mal wichtiger!

An dieses Dreirad dachte ich nur ab und zu, wenn ich es zufällig auf der Straße sah, aber der Wunsch eins zu besitzen hatte immer noch nicht nachgelassen.

Ich wusste weder welche Firma dieses Vehikel baut, noch welchen Namen dieses Modell trägt, noch wo ich so etwas bekommen könnte. Ich war bis dahin der Auffassung, dass dieses Dreirad auch gar nicht mehr gebaut und nur als Gebrauchtfahrzeug erhältlich sein wird.

Eines Tages, es war im Februar 2012, saß ich vor dem Fernseher und die Sendung "ab ins Beet" mit Deffi (Detlef aus Moers) auf VOX lief. Da war es dann endgültig vorbei. Ich holte mein Handy und dachte, dass ich nun solang im Internet nach einer gut erhaltenen Ape suchen werde, bis ich eine gefunden habe.

Ich schaute ins bekannteste Auktionshaus. Zu meinem Erstaunen sah ich, dass dieses Fahrzeug immer noch gebaut wird und auch in Deutschland als Neufahrzeug erhältlich ist. Beim durchstöbern der Plattform fand ich einen Anzeigentext, der mich ansprach - ich nahm mit dem Verkäufer Kontakt auf und schon nach kurzer Zeit war klar, dies Ape kaufe ich!   

Gesagt - getan! Eine Woche später fuhr ich mit einem Bekannten und einem Transporter nach Göttingen, um meine Ape abzuholen. Ich brachte sie noch am selbigen Abend zu einem Freund, der eine Werkstatt betreibt und erzählte ihm, dass ich meine Ape umbauen möchte. Da er Karosseriebauer ist, verstand er sofort was ich wollte.

Parallel dazu stöberte ich natürlich weiterhin in so einigen Ape-Foren. Dabei stellte ich fest, dass so einige Leute, die in meiner Nähe wohnen, solch ein Gefährt besitzen. Gesehen hatte ich bis dahin aber noch keines auf den hiesigen Straßen. Weiterhin las ich, dass in absehbarer Zeit ein Treffen (Anknattern) in Düsseldorf in der Remise stattfinden wird.

Gelesen und im Terminkalender vorgemerkt, fuhr ich mit meiner Enkeltochter zu diesem Treffen. Wir wurden dort von den Ape-Fahrern so herzlich begrüßt und ich hatte das Gefühl, wir gehören schon lange dazu.

Von diesem Moment an gab es keine Zweifel mehr, ob meine Entscheidung, eine Ape zu kaufen, richtig war. Es war die richtige Entscheidung !

So fing alles an und ein Ende ist noch nicht in Sicht... weiteres findet Ihr in meinem BLOG

(Für den, der es nicht weiß, "Ape" bedeutet ins Deutsche übersetzt "Biene".)